Am 10. März 1947 meldete Jakob Beenen, damals wohnhaft in Willich, Münchheide 34, seinen Schreinereibetrieb an und eröffnete diesen dort am selben Tag. So geht es aus einer Bescheinigung der damaligen Gemeinde Willich hervor, die heute noch im Original vorliegt. Ein Datum, das ziemlich lapidar erscheint. Ein Rückblick in das Jahr 1945 sei erlaubt. Der Zweite Weltkrieg ging zu Ende. Die meisten Städte, ja ganze Landstriche waren völlig zerstört. Deutschland stand nicht nur am Nullpunkt, das Gewesene belastete die Beziehungen der Menschen im Land, aber auch zum Ausland hin. Anfangen, Aufbauen – war die Devise. Viele Männer waren im Krieg zu Tode gekommen, andere vermisst oder in Kriegsgefangenschaft. Eine kaum zu bewältigende Anzahl von Vertriebenen und Flüchtlingen suchte ein neues Zuhause. Die Menschen kämpften um ihre Existenz. Die Überlebenden, vor allen Dingen Handwerker, wurden für den Wiederaufbau dienstverpflichtet. Jakob Beenen beschloss in dieser Zeit, eine Bau- und Möbelschreinerei sowie Stellmacherei zu gründen. Sein Vater Joseph Beenen und seine Brüder Willi und Karl waren ihm behilflich, die Grundlagen dafür zu erarbeiten. Die Genehmigung für die Neugründung eines Betriebes zu erhalten war in der damaligen Zeit sehr schwierig. Nach der bestandenen Gesellenprüfung im Jahre 1939 folgte im Jahre 1949 die Meisterprüfung. Es musste vor allen Dingen nachgewiesen werden, dass die Dringlichkeit für eine Betriebsgründung bestand.
Am 22. Juni 1948 heirateten Jakob Beenen und Margarete Kluth aus Kaarst. Aus dieser Ehe gingen 2 Kinder, Josef und Elisabeth, hervor.
Hier mussten Bescheinigungen und Zeugnisse der Lehrschreinerei Johann Schalley in Osterath, der Stellmacherei und Schreinerei Jakob Odenthal in Kaarst, wo Jakob Beenen seine Gesellenzeit verbrachte, aber auch von Jakob Blassen, Schmiedemeister in Willich, von Albert Vilais, Ortsobermeister der Tischlerinnung in Willich und auch eine Genehmigung des damaligen Ortsbauernführers Theodor Hülsmann, des Großvaters von Alfred Hülsmann, vorgelegt werden.
Wie im Lehr- und Gesellenbetrieb erfahren, übernahm Jakob Beenen dann auch den Dienst an den Toten und den trauernden Angehörigen der Verstorbenen. Dies war eine zu damaliger Zeit typische Aufgabe neben der Schreinerei. In den ersten Jahren wurden die Särge in der eigenen Schreinerei hergestellt, später übernahmen Sargfabriken diese Aufgabe.
Margarete Beenen trug - wie in Handwerksbetrieben selbstverständlich und notwendig – von ganzem Herzen alle Arbeiten mit. Natürlich war das nicht immer einfach. Tag und Nacht wurde gearbeitet. Sie legte stets mit Hand an. Sie übernahm dazu wichtige Aufgaben in der Verwaltung und war immer wieder erste Ansprechpartnerin für die Angehörigen, ja die gute Seele des Unternehmens. Die Erledigungen der Formalitäten, aber auch die Begleitung der Trauernden über den Beerdigungstag hinaus, das war ihr Ressort. „Die Frau mit dem Fahrrad“, so hieß sie bei denen, die sie nicht persönlich kannten, aber ihr Tun bei den Erledigungen der vielen Dienste beobachteten. So hat sie bis Ende der 80er Jahre gewirkt, dann, von ihrer Krankheit gezeichnet, bis zu ihrem Tod mehr innerbetrieblich.
Bis weit in die 50er Jahre hinein wurden die Toten mit viel Aufwand im Sterbehaus aufgebahrt. Ein Zimmer wurde dafür eigens mit schwarzen Tüchern ausgekleidet. Verwandte und Nachbarn kamen zum Gebet für den Toten in das Sterbehaus und leisteten den Hinterbliebenen Beistand.
Am Begräbnistag kam die schwarze Kutsche („dä schwatte Liekewaare“), und der Leichnam wurde zunächst in die Kirche, dann zur Grabstätte auf den Friedhof geleitet. Der Tod war erfahrene Wirklichkeit im Leben aller Altersgruppen. Mit dem Bau der „neuen“ Leichenhalle und Kapelle änderte sich das zusehends. Die Dienste vor, bei und nach der Bestattung, die vom Beerdigungsinstitut übernommen wurden, wuchsen immer mehr an. 1956 hatten die Eheleute Jakob Beenen und Margarete Beenen das Grundstück Bahnstraße 135 in Willich erworben. Im Juli 1957 wurde dort das neue Unternehmen eröffnet.
Anfang der 80er Jahre legte Jakob Beenen dann den Schwerpunkt seiner Arbeit ganz auf das Beerdigungsinstitut. Er renovierte und vergrößerte das Sarglager. Im Jahre 1982 heirateten Elisabeth Beenen und Alfred Hülsmann. Schon bald wurde der Schwiegersohn Alfred durch Jakob Beenen behutsam und gewissenhaft eingearbeitet. Er vermittelte vor allem auch das nötige Verständnis für die Angehörigen und den Respekt gegenüber den Toten.
Nachdem Elisabeth Beenen-Hülsmann schon viele Jahre im elterlichen Betrieb gearbeitet hatte, legte sie 1984 die Prüfung als fachgeprüfte Bestatterin vor dem zuständigen Fachverband ab.
1989 wurde das Büro aus dem Wohnhaus in das Betriebsgebäude verlagert. Ein kleiner Besprechungsraum gliederte sich an.
Nach dem plötzlichen Tod von Margarete Beenen am 20. Mai 1992 befasste sich Jakob Beenen zunehmend mit dem Gedanken, sein Beerdigungsinstitut zu übergeben.
1992 wurden die eigenen Aufbahrungsräume eingeweiht – Räume, in denen die Angehörigen in ruhiger Atmosphäre von ihren Verstorbenen Abschied nehmen können.
Dies geschah dann zum 1. Januar 1994, kurz vor der Vollendung seines 73. Lebensjahres. Seit diesem Tag führen die Eheleute Elisabeth Beenen-Hülsmann und Alfred Hülsmann im Geist von Jakob Beenen das Beerdigungsinstitut weiter. Der Tradition verpflichtet, aber mit Offenheit für das Neue, wurde 1993 das Büro auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die Einrichtung der hauseigenen Druckerei erfolgte 1994. Somit können die Trauerdrucksachen mit den Angehörigen im Institut erstellt und dann gedruckt werden.
1996 wurde den Erfordernissen entsprechend weiter vergrößert. Es entstand ein neuer, großzügiger Besprechungsraum
1997 wurde eine kleine Trauerbibliothek angegliedert. Die Druckerei wurde erweitert und dem neuesten Stand angepasst. Dem Bedürfnis Trauernder, in Ruhe und in einer ansprechenden Atmosphäre von ihren Verstorbenen Abschied zu nehmen, konnte mit den alten Räumlichkeiten, immerhin schon 9 Jahre alt, nicht mehr wirklich entsprochen werden.
Im Jahr 1998 zog auch der Ehemann Alfred Hülsmann nach und legte die Prüfung zum fachgeprüften Bestatter vor der Handwerkskammer Düsseldorf ab.
Im Jahre 2000 wurde der große Neu- und Umbau einschließlich einer neuen Kapelle mit einem Platzangebot für 80 Trauergäste in Angriff genommen. Die Erweiterung brachte mancherlei Unruhe wärend der Bauphase, weil der normale Ablauf im Bestattungsinstitut so wenig wie möglich gestört werden sollte.
Ostern 2001 war endlich die Bauphase vorbei, und die neugestalteten Abschiedsräume standen bereit. Die Trauerkapelle steht seit diesem Zeitpunkt den Hinterbliebenen für die Durchführung von Trauerfeiern und Auferstehungsgottesdiensten zur Verfügung. Die kleine Trauerbibliothek wurde in die Kapelle eingegliedert und durch Karten, Büchlein und Schriften für den Kondolenzbereich erweitert.
2003 Jakob Beenen Firmengründer verstorben
Alfred Hülsmann legte die Prüfung zum Bestattermeister (Funeralmaster) vor der Handwerkskammer Düsseldorf ab.
Verena Hülsmann, die Tochter von Elisabeth und Alfred Hülsmann, entschied sich nach einem Praktikum die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft anzutreten. Das Ziel war es, die Fähigkeiten eines Bestatters, den Umgang mit Verstorbenen und Hinterbliebenen zu erlernen. Ab dem Jahr 2011 absolvierte Sie eine dreijährige Ausbildung in einem Bestattungshaus in Neuss.
Dort erhielt sie das nötige Wissen, um 2014 nach Beendigung ihrer Ausbildung im elterlichen Betrieb mitzuarbeiten.
Um den Kunden professioneller und mit weiterem Fachwissen gegenüberzutreten, wurde der Wunsch groß, den Bestattermeisterin zu machen.
Im Jahr 2016 erhielt Verena nach über einem Jahr Weiterbildung den Titel zur Bestattermeisterin.
In dieser Zeit fingen die ersten Schritte für den Neubau an. Nach sehr langer Planung wurde das alte Elternhaus abgerissen, um dem großen Neubau Platz zu schaffen.
In dem neuen Gebäude sollte sowohl Büroräume und Beratungsräume, aber auch ein hauseigenes Café mit eigener Profiküche seinen Platz finden.
Als gelernter Koch und Konditormeister möchte Alfred Hülsmann dem Kunden einen zusätzlichen Service bieten und dies auf gewohnt hohem Niveau.
Nachdem der Neubau abgeschlossen war, ging es im älteren Teil des Gebäudes weiter.
Der Raum für die hygienischen Versorgung wurde neu angelegt und der Ausstellungsraum renoviert und mit neuen Ideen gestaltet.
Seit 2020 wird die Familie von Markus Baumanns unterstützt und somit ist er ebenfalls in dem Familienbetrieb mit eingestiegen.
Im Jahr 2021 begann er seine Ausbildung zum "Geprüften Bestatter", um einen weiteren professionellen Ansprechpartner im Bestattungshaus zu haben.
Somit steht die dritte Generation des Bestattungshauses Beenen in den Startlöchern, um das Unternehmen im Sinne der vorherigen Generationen fortzuführen.